Die brasilianische Gracie-Familie wurde in den 90er Jahren berühmt, als Mitglieder der Familie mit ihrem Stil bei den sogenannten Ultimate-Fights gegen deutlich schwerere Gegner dominierten, die sie mit speziellen Hebel- und Würgetechniken wie dem Mata Leon (Löwenwürger), Giant-Killer (Triangel-Würger) usw. zur Aufgabe brachten. Mario Schapp unterrichtet den Stil in San Diego und trainiert selber bei den Gracies, die in Los Angeles mittlerweile ihren Hauptsitz haben.

In Oberbauerschaft, Stockhausen und Bad Münder gab Schapp eine aufbauende Lehrgangsserie Gracie Jiu-Jitsu. Für die Trainer der Kampfsportgemeinschaft Stockhausen-Oberbauerschaft ging es am Freitagabend mit einen dreistündigen Einblick in die Grundlagen des Bodenkampfes los.

Samstag standen in Stockhausen Sicherungs- und Würgetechniken auf dem Programm. Beim abschließenden Sparring konnten die Teilnehmer dann das Kampfsystem der Gracies am eigenen Leibe spüren. Insbesondere mit dem Stockhauser Eugen Tiessen lieferte sich Schapp einen spannenden Kampf. Während Tiessen mit viel Kraft versuchte, Schapp am Boden zu fixieren, wich dieser unter möglichst geringem Energieaufwand den Haltegriffen nur aus. Als die Kraft des Stockhausers nachließ, setzte Schapp blitzschnell einen Würgegriff an, der Tiessen die Blutzufuhr zum Kopf abschnürte. Dieser musste dann innerhalb von Sekunden aufgeben, um nicht das Bewußtsein zu verlieren. Während Tiessen nach diesem Kampf völlig ausgepowert war, zeigte Schapp aufgrund seiner ökonomischen Kampfweise keine Erschöpfungsanzeichen.

Am Sonntag gab es dann in Bad Münder einen weiteren Lehrgang, bei dem Schapp Flucht- und Schutzmöglichkeiten aus Haltegriffen und Hebeln unterrichtete. Auch hier konnten die teilnehmenden Kampfsportler eine Menge Anregungen für ihr Training mitnehmen. Nach drei intensiven Tagen, die den Kämpfern noch einige Zeit in den Knochen stecken werden, verabschiedete sich Schapp nach Dänemark.

Bericht: Uwe Kampeter, Fotos: Uwe Kampeter, Bernd Herm-Meyer